Wenn Kinder trauern
Viele Erwachsene denken, dass Kinder zu jung sind, um sich mit dem Tod zu beschäftigen, doch Sterben, Tod
und Trauer sind keine Themen, die nur "alte" Menschen betreffen.
Kinder stehen vor vielen Fragen, die leider viel zu oft unbeantwortet bleiben. Einfacher ist es, den Fragen aus
dem Weg zu gehen. Dabei wird übersehen, was Kinder alles beobachten, was sie bewegt, welche Ängste und
Unsicherheiten sie in dieser Zeit mit sich allein ausmachen.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Kinder in die Abläufe rund um die Bestattung mit einzubeziehen, z. B. malen
die Kinder dem Verstorbenen ein Bild, vielleicht möchten sie auch ein Geschenk mit in den Sarg geben oder sie
suchen die Farben für den Blumenschmuck zur Trauerfeier mit aus.
Dabei ist es wichtig, sie nicht zu drängen, sondern Zeit und Offenheit für ihre Fragen und ihre Sicht der Dinge zu haben. Es braucht einzig und allein die Bereitschaft der Erwachsenen, dem Abschied und den damit verbundenen Gefühlen Raum zu geben.
Nachfolgend einige Buchempfehlungen über Tod und Sterben, eingebettet in liebevoll gestaltete Geschichten, dabei aber stets realistisch und die Dinge beim Namen nennend, denn Kinder brauchen ehrliche Antworten auf offene Fragen.
Leb wohl, lieber Dachs" erzählt in schönen, einfühlsamen Bildern, die Platz für die eigene Fantasie lassen, vom Sterben und "Weiterleben" des alten Dachses. Der Tod wird dabei als angenehm, erlösend und folgerichtig gezeigt - als Teil des Lebens, wie das Einschlafen am Abend zum Tag davor gehört. Das Buch erzählt aber auch in passender Form davon, wie die Übriggebliebenen mit dem "Weggang" fertig werden - müssen und auch können. Bleiben ihnen doch besonders wertvolle Erbstücke erhalten: die Erinnerungen an schöne Zeiten, die richtungsweisenden, kleinen Begebenheiten, die den Rest des eigenen Lebens prägen.
Die Ente spürt ihn schon eine ganze Weile in ihrer Nähe: Den Tod. Als sie ihm dann schließlich leibhaftig ins Auge blickt, ist sie doch zutiefst erschrocken. Der Tod jedoch verbringt mit der Ente noch eine gewisse Zeit, sie gehen schwimmen und klettern auf Bäume und freunden sich an, bis der Tod sie schließlich mit Würde mit sich nimmt. Er würdigt ihr am Ende mit einer Tulpe und erklärt, wie traurig ihn manchmal das Leben macht.
In ganz einfachen Worten und sehr beeindruckenden Zeichnungen ist dieses Bilderbuch zum behutsamen Gesprächseinstieg über den Tod bestens geeignet.
Einfühlsam zeigt Georg Schwikart Kindern in
diesem Buch, dass Sterben zum Leben gehört.
Er erklärt, was mit einem Menschen nach dessen
Tod geschieht, macht sie mit den Gefühlen
der Trauer vertraut und erzählt ihnen, wie sich
Christen, aber auch Gläubige anderer Religionen,
das Leben nach dem Tod vorstellen. Ein
Buch, das Kinder behutsam und umfassend an
das Thema Tod heranführt und dabei deutlich
macht, dass es auf viele unserer Fragen keine
endgültige Antwort gibt.